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Projekte

Wundertüten der Freiwilligenagentur

Projekt „Das Leben ist eine Wundertüte“

Stellen Sie sich vor, Sie machen einen Spaziergang am Rhein…und vor Ihren Füßen wird eine Flasche mit einer Schriftrolle an die Uferböschung gespült. Sie nehmen die Flasche an sich, neugierig, welche Botschaft Sie in ihrem Bauch finden werden, und überlegen derweil, ob ein versteckter Hinweis die Identität des Absenders preisgeben wird.  Sie fühlen sich augenblicklich in die Kindheit zurückversetzt, sind neugierig auf das, was Sie sehen und erfahren werden, vielleicht gelingt es Ihnen, einen kurzen Einblick in das Leben des Absenders zu erhaschen. Das ist spannend. Ein Gefühl, auch vergleichbar mit dem Öffnen einer Wundertüte.

Wundertüten sind kleine Wunder in Tüten, eine Ansammlung kleiner Überraschungen und liebevoll zusammengetragener Schätze. Wundertüten bedeuten Herzklopfen, Freude, Ablenkung vom Alltag. Genau das, was so viele Senioren und Seniorinnen in den Einrichtungen in dieser Zeit besonders brauchen können, da viele nach wie vor keinen Besuch empfangen können, und deshalb wenig Kontakt zur Außenwelt haben.

Seit Juli 2020 befüllen Freiwillige Wundertüten mit den unterschiedlichsten Dingen, wie z.B. Selbstgebasteltem zu den jeweiligen Festen oder zur Jahreszeit passend, mit Gedichten und Geschichten, mit Rätseln, Blümchen oder vielleicht auch mit eigenen Fotos vom letzten Spaziergang. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ganz wichtig ist immer eine persönliche Botschaft für die Senioren*Innen.

Wenn auch Sie Interesse haben, im Projekt mitzuwirken, melden Sie sich bitte bei der Freiwilligenagentur Kempen.

Weihnachtsgeschenke für Senior*innen

Das Team des Projektes „Wundertüten“ bastelte, häkelte, strickte, fotografierte, stickte und schrieb Gedichte, so dass die Freiwilligenagentur schließlich dieses Jahr zu Weihnachten ca. 300 Geschenke für die Senioren und Seniorinnen des St. Peter Stiftes und des Von-Broichhausen Stiftes in Kempen und für das Lazarushaus in St. Hubert zur Verfügung stellen konnte. 

Weihnachtsgeschenke für Senior*innen des Teams vom Projekt "Wundertüten"
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Kinder beim Kürbisschnitzen
Kinder beim Kürbisschnitzen

Paten-Kinder

Das Projekt „Paten-Kinder" ist auf Anregung der Kempenerin Barbara Kraus entstanden, die der Meinung war, dass für Senioren in Kempen schon viel getan würde und ein Projekt zur zusätzlichen Förderung von Kindern auch sinnvoll sei. Die Idee dazu hatte sie einem Bericht über ein solches Projekt in Essen entnommen.

Wir von der Freiwilligenagentur waren sehr angetan von diesem Projekt und stellten ein Planungsteam zusammen, bei dem auch die Ideengeberin mitwirkt. Die Vorbereitung des Projektes dauerte ca. ein Jahr und im August 2008 stand die erste Gruppe mit 7 Kindern und 7 Paten bereit für ein Jahr mit vielen schönen Erlebnissen.

Beitrag zur Integration und Chancengleichheit

Mit diesem Projekt wollte die Freiwilligenagentur einen Beitrag zur Integration und Chancengleichheit leisten. Die Kinder sollten durch das Projekt eine Bereicherung durch vielfältige Angebote erfahren.

8 Grundschulkinder der 3. bzw. 4. Klasse trafen sich ein- bis zweimal im Monat mit 8 erwachsenen Paten und Patinnen für ein Jahr. Gemeinsam in der Gruppe wurde Neues entdeckt und unternommen: Musik, Kunst, kleine Ausflüge, Töpfern, Kochen und vieles mehr.

Die Angebote orientierten sich an den Interessen der Kinder oder sollten auch Lust auf Neues wecken. Ziel war es, die Fähigkeiten der Kinder zu fördern und ihnen ein gutes Rüstzeug für die Zukunft zu geben.

Wichtig war, eine gute Vertrauensbeziehung zwischen Kind und Pate bzw. Patin aufzubauen, die dem Kind eine zusätzliche Orientierung bieten sollte.

Das Projekt startete im Jahr 2008, musste jedoch leider im Jahr 2020 wegen der Corona-Epidemie eingestellt werden.
Vielleicht wird es in den kommenden Jahren zu einem Neustart kommen.

Ausflugstag der Patenaktion „Sonnenschein" nach Kaiserswerth und nach Düsseldorf

Am frühen Nachmittag trafen wir am Penny-Parkplatz zusammen, um unseren ersten großen Ausflug zu machen. Bedauerlicherweise konnte Frau Stirken uns nicht begleiten, da sie Rückenbeschwerden plagten. Sie ließ es sich jedoch nicht nehmen, uns zu begrüßen und uns eine gute Fahrt zu wünschen. Vorher bekam jedes Kind einen Abenteuerrucksack mit auf den Weg.

Wie es sich für einen Sommerausflug gehört, war das Thermometer mächtig in die Höhe geklettert, aber im extra gecharterten Kleinbus gab es eine Klimaanlage, so dass wir gut gekühlt in Lank-Latum am Fahranleger anlangten. Mit der Fähre setzten wir nach Kaiserswerth über. Alleine schon der Blick über den Rhein weckte bei der einen und anderen Patin schönste Kindheitserinnerungen und auch die Kinder hüpften ganz aufgeregt hin und her.

Auf der anderen Rheinseite angekommen, wanderten wir am Ufer entlang zur Burgruine, in deren Schatten wir uns mit einem Picknick stärkten, das Frau Stirken für uns vorbereitet hatte. Selbst geschmierte Brötchen mit
Fleischwurst und Orangensaft aus Trinkpacks waren der Hit.

Gerne wären wir alle an diesem schattigen Plätzchen geblieben, jedoch die Aussicht auf die bevorstehende Rheinfahrt war nicht minder verlockend. Direkt gegenüber der Kaiserswerther Kirche befindet sich der Bootsanleger. Wir mussten nicht lange warten, schon ging es auf das Ausflugsschiff: Die Kinder stürmten los, um alles gleich zu erkunden, während wir Paten einen schattigeren Platz unter Deck suchten, der zum Rasten und Plaudern einlud. Frau Sanders und Frau Stox lüfteten nun das Geheimnis der Abenteuerrucksäcke: Kompass, Stifte und ein buntes Wissensquiz rund um das Thema Rhein sorgten für eine kurzweilige und interessante Schifffahrt.

Nicht nur die Kinder, auch wir Paten hatten einiges zu ertüfteln und zu erkunden: Welche 12 Städte liegen am Rhein, was gibt es für Fische im Fluss, wie heißt das „Vorderteil" eines Schiffes im Matrosenjargon, welche
Schifffahrtsknoten gibt es? Und wer hätte es gedacht, auch für Schiffe gibt es Verkehrszeichen!

Auch die Romantiker unter uns kamen nicht zu kurz: Eine der beliebtesten Sagen am Rhein handelt von der schönen Loreley, die ihr goldenes Haar kämmte und die Schiffer von den Gefahren im Fluss so ablenkte, dass sie die gefährlichen Riffe, Felsen und Untiefen einfach übersahen. Diese Sage regte selbst Heinrich Heine an, ein Gedicht darüber zu schreiben. Nach gut 1 ½ Stunden langten wir in der Geburtsstadt Heinrich Heines an. Celina wäre an liebsten auf dem Boot geblieben und zurück nach Kaiserswerth geschippert, so gut hat ihr die Schifffahrt gefallen.

Die Düsseldorfer Altstadt war bereits gut besucht, die sommerlichen Temperaturen lockten viele an den Strom und in die dort ansässigen Lokale. Uns zog es zu einer Eisdiele. Der dortige Inhaber entpuppte sich als wahrer Wetterprophet. Gerade als wir alle uns setzten, unkte er, dass es in Kürze ein Gewitter geben werde. Erst lachten wir darüber, aber ein Blick in den Himmel ließ uns den Rat befolgen. Jeder von uns nahm seine Eistüte in die Hand und so schleckten wir am Rheinufer schlendernd ein köstlich kühles Eis und machten uns dabei langsam auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt mit unserm Chauffeur. Währendessen zogen dicke Gewitterwolken auf. Wir hatten aber Glück, denn gerade als die ersten Tropfen fielen, kam unser Minibus angefahren, so dass wir alle einsteigen konnten, um trockenen Fußes und voller schöner Eindrücke und Erlebnisse wieder in Kempen
einzutreffen.

Wir hatten alle gemeinsam einen tollen Nachmittag erlebt, dies war ein wunderschöner Ausflug als Einstimmung auf die nahenden Sommerferien.
Vielen Dank an das Organisationsteam und die umsichtige Betreuung unterwegs!

Erfahrungsbericht von Lioba Weingarten 

Weißer Hund

Tierbesuchsdienst

Vor sechs Jahren kam eine Freiwillige, Ilona Gostenmeier, mit ihrer Golden Retriever-Hündin Joy zu uns und sagte, wie wertvoll für sie ihre Erfahrungen mit dem Tierbesuchsdienst im Seniorenheim seien. Wir haben uns daraufhin mit dem Tierbesuchsdienst beschäftigt, sie bei ihrer Tätigkeit begleitet, sowohl persönlich als auch durch Öffentlichkeitsarbeit, und beschlossen, weitere Freiwillige für diese Aufgabe zu suchen. Inzwischen besuchen in verschiedenen Kempener Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren Hundebesitzer alte Menschen und erfreuen sie mit ihren Tieren.

Was können Tiere bewirken?

Es gibt soziale, seelische und körperliche Wirkungen, wenn Tiere z.B. im Rahmen eines Tierbesuchsdienstes mit den Senioren und Seniorinnen in Kontakt treten.

Einmal wird über das Tier gleichzeitig ein neuer sozialer Kontakt zu dem / der Hundebesitzer/in hergestellt. Die gemeinsame Liebe zum Tier verbindet.

Es kommt zum Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Mensch und Tier. Dies hat erhebliche Auswirkung auf die körperliche Befindlichkeit der Menschen, wie z.B.

  • Senkung des Blutdrucks
  • Schmerzempfinden lässt nach
  • allgemeine Verbesserung des Gesundheitszustandes

Ganz wichtig sind die Auswirkungen auf die Seele der Senioren und Seniorinnen.
Es werden beim Umgang mit einem Tier Endorphine (Glückshormone) freigesetzt.

In der Folge wird:

  • Stress abgebaut
  • das Nervensystem beruhigt
  • Lebensfreude und Ausgeglichenheit produziert

Wenn dann auch noch Spaziergänge mit Tieren stattfinden, führt das auch zur Stärkung des Bewegungsapparates.

Es gibt also viele gute Gründe für den Tierbesuchsdienst.

Erfahrungsbericht: Joy geht in den wohlverdienten Ruhestand

Sechs Jahre lang besuchten die Retrieverhündin Joy und ihr Frauchen Ilona Gostenmeier regelmäßig einmal in der Woche die Senioren/Innen des St.-Peter-Stiftes, um ihnen ein wenig Lebensfreude und Herzenswärme zu geben. Sie besuchten eine Station von Menschen mit Demenzerkrankungen in unterschiedlich stark ausgeprägter Form. Frauchen und Joy konnten auch den Menschen, die nur noch wenig Lebensreaktionen zeigten, oft noch ein Lächeln entlocken. Man konnte sich im Seniorenheim einfach darauf verlassen, dass Ilona Gostenmeier und Joy kamen. Es entstanden in den Jahren sehr emotionale Bindungen und Ilona Gostenmeier war auch schon manches Mal sehr traurig, wenn es einem Heimbesucher schlechter ging oder auch wenn er verstarb. Wenn man sie bei ihrem liebevollen Umgang mit den Heimbewohnern beobachtete, konnte man den Eindruck gewinnen, dass es sich um ihre eigenen Eltern handelte. Sie und ihr Hund haben ganz viel gegeben und ganz viel von den Senioreninnen und Senioren zurückbekommen, wie sie sagt. Nun ist zumindest Joy selbst eine Seniorin und braucht ihre Ruhe, denn sie möchte auch ihr Altersdasein noch lange genießen. Das Team der Freiwilligenagentur wünscht Frauchen und Hund alles Gute und freut sich, dass es mit den beiden einen so wertvollen Tierbesuchsdienst gefunden hat.

Erfahrungsbericht von Hedwig Stirken  

Ehrenamtliche des Fotoarchivs der Stadt Kempen

Zur Entstehung des Projektes Fotoarchiv

In der Stadtverwaltung hatten sich tausende Fotos von Kempen angesammelt, Bilder von Häusern, Straßen, Denkmälern, von Festen und Festumzügen u.v.m.

Diese Bilder spiegeln Kempens Geschichte wieder und sollten nicht weiter sinnlos gehortet werden. Es entstand die Idee, Freiwillige zu suchen, die sich der Bilder annehmen würden. Die Freiwilligenagentur fand schnell Ehrenamtler*Innen für diese Aufgabe. Seit nunmehr 15 Jahren ist eine Gruppe von begeisterten Menschen damit beschäftigt, die genannten Fotos in eine Ordnung zu bringen.

Fortentwicklung der "Beldsches Kieker"

Es ist eine fröhliche Runde, die sich einmal wöchentlich im Kulturforum trifft, um ehemals bei der Stadt gelagerte Fotos, Dias und Negative von Kempen zu sichten. Es wurde bereits ein umfangreiches, mittels Computer elektronisch erfasstes Archiv erstellt.

Sie nennen sich inzwischen „Die Beldsches-Kieker“, ein Name, den unser Altbürgermeister Karl-Heinz Hermans, der schon lange der Gruppe angehört, und als Urkempener sehr viele Geschichten zu Kempen und den Menschen erzählen kann, geprägt hat.

Mit seinen humorvollen Anekdoten trägt er sehr zur Erheiterung der Gruppe, bestehend aus Josef Lamozik, Willi Spee, Edith Heyer, Claudia Stox, Jochen Petry und Hedwig Stirken, bei.

Es gab inzwischen viele Ausstellungen „Kempen im Wandel der Zeit“ im Foyer des Rathauses. Hier wurden die alten Ansichten von Kempen denen aus der gleichen aktuellen Perspektive fotografierten Motiven gegenübergestellt. Es gibt einige versierte Fotografen*Innen in der Gruppe, die sich immer wieder aufmachen, um die perfekten Fotos zu erstellen.

Da den Beldsches-Kiekern die Seniorinnen und Senioren sehr am Herzen liegen, haben sie auch mehrere Diavorträge in Seniorenheimen gehalten mit Herrn Hermans als Kommentator. Die begeisterte Reaktion der Senioren und Seniorinnen, wenn bei ihnen Erinnerungen aus alten Zeiten wachgerufen wurden, entschädigte sehr für die Mühe.

Es gab auch Ausstellungen „Kempen im Wandel der Zeit“ in den Fluren der Seniorenheime. Eine Seniorin sagte immer: „Ich gehe ein wenig durch Kempen spazieren“.

Leider konnte die Gruppe während der Coronapandemie nur eingeschränkt arbeiten. Dennoch gab es wieder eine Ausstellung im Foyer des Rathauses, dieses Mal mit dem Schwerpunkt „Zerstörung, Wiederaufbau, Sanierung, Neubau“. Außerdem wurden wie in etlichen Jahren zuvor wieder selbsterstellte Fotokalender und -bücher erfolgreich verkauft und der Erlös einem weiteren Projekt der Freiwiligenagentur zur Verfügung gestellt.

Freiwilligentätigkeit soll Spaß machen, und wenn der eigene Spaß der Bereicherung anderer Menschen dient, ist es perfekt.

Das Projekt „Beldsches-Kieker“ ist somit in diesem Sinne ein voller Erfolg.

Senioren spazierten durch Kempen im Wandel der Zeit

Im Jahr 2022 wurde im Vom-Broichhausen-Stift und im St.-Peter-Stift eine Ausstellung mit Bildern von alten Gastwirtschaften und imposanten Villen aus Kempen gezeigt. 

Da viele Senioren*Innen nicht mehr zu den jährlichen Ausstellungen des Projektes „Belscheskieker“ der Freiwilligenagentur Kempen ins Rathaus kommen können, hat das Team beschlossen, mit ihren Bildern zu den Senioren*Innen zu gehen.

Schon die ersten Ausstellungen in den Seniorenheimen waren ein großer Erfolg. Eine Seniorin sagte immer: „Ich mache jetzt einen Spaziergang durch Kempen“. Das Team plant weitere Ausstellungen in den Senioreneinrichtung von  St. Hubert und Tönisberg.

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