Stummfilm mit Musikbegleitung

Jean-Yves Patte, Präsentation & Moderation

Tobias Koch, Klavier

„La valse de l’adieu“ ist ein französischer Stummfilm, der noch im Jahr seiner Entstehung im Oktober 1927 bei der Einweihung des neuen Salle Pleyel in Paris gezeigt wurde, kurz darauf auch in Warschau. Während einer Vorführung 1929 im „Cinema Balzac“ in Paris fiel der Film einem Feuer zum Opfer und galt seitdem als verschollen. Der französische Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker Jean-Yves Patte, der in einem älteren Magazin über Dreharbeiten und Hintergründe des Films gelesen hatte, begab sich auf Spurensuche. Bei langwierigen Nachforschungen stieß er in Frankreich und England auf immer mehr Filmfragmente, und es gelang ihm schließlich, 90 Jahre nach der Filmpremiere, eine fast vollständige Rekonstruktion des ursprünglichen Films. Bei der damaligen Vorführung im Salle Pleyel wurde der Film von dem Pianisten Walter Rummel mit dem Orchester der Société des Concerts du Conservatoire begleitet. Das Musikprogramm basierte größtenteils auf bekannten Werken von Frédéric Chopin und Stücken von Schubert, Beethoven und Haydn.

Bei der heutigen Veranstaltung wird Jean-Yves Patte persönlich den gut einstündigen Film präsentieren und in einem einleitenden Vortrag (auf Englisch) vorstellen. Für die musikalische Begleitung sorgt – einen Abend vor seinem Chopin-Recital „The last concert“ – niemand anderes als Tobias Koch mit Musik von Frédéric Chopin, darunter natürlich auch der titelgebende „Valse de l’adieu“ op. 69 Nr. 1!